Rauw und van Bahlen für LVR-Liste vorgeschlagen

FDP-Bezirksverband wählte Kandidaten aus dem Kreis auf Plätze 2 und 3

Jülich/Lich-Steinstraß. Die Freien Demokraten im Bezirk Aachen haben am 17. September auf ihrem außerordentlichen Bezirksparteitag Klaus Breuer aus Merzenich zum Spitzenkandidaten des FDP-Bezirks zur Wahl der Landschaftsversammlung Rheinland (LVR) einstimmig nominiert. Breuer hat damit gute Chancen, von der Landes-FDP auf einen aussichtsreichen Listenplatz für den Landschaftsverband gewählt zu werden. Die politischen Gremien des LVR werden im Zusammenhang mit der Kommunalwahl am 13. September 2020 gewählt. 

 

Auf den weiteren Plätzen folgen der Euskirchener FDP-Kreisvorsitzende Peter Rauw aus Hellenthal und der Vorsitzende der Euskirchener FDP-Ratsfraktion Manfred van Bahlen.

 

Peter Rauw erklärte, dass er seine langjährige Arbeit als Sprecher der FDP-Fraktion im Umweltausschuss des LVR gerne fortsetzen wolle. „Der LVR bewegt viel in der Region – mehr, als den meisten Bürgern bewusst ist. Nicht zuletzt im Kreis Euskirchen greift der LVR dem Kreis durch sein Engagement für Vogelsang kräftig unter die Arme.“ Trotzdem müsse nach Aussage von Peter Rauw darauf geachtet werden, dass die Belastungen der Kreise und Kommunen durch die Landschaftsumlage nicht ins Uferlose wüchsen. Zu befürchten sei allerdings, dass die Große Koalition in der Landschaftsversammlung die Interessen der Kommunen nicht gebührend berücksichtigt

 

Manfred van Bahlen beendete im August dieses Jahres seine 50-jährige Laufbahn beim LVR und möchte nun seine berufliche Tätigkeit gegen ein politisches Ehrenamt beim LVR tauschen. Dazu van Bahlen: „Mit 15 habe ich beim LVR nach der mittleren Reife als Praktikant angefangen. Dass ich dort 50 Jahre tätig sein würde, hätte ich am Anfang nie gedacht. Ich verfüge über ein enormes Detailwissen in vielen Fragen, mit denen sich der Landschaftsverband beschäftigt und kann diese Kenntnisse sicher gewinnbringend in die Arbeit der zukünftigen FDP-Fraktion einbringen.“

 

Alle drei Kandidaten stehen damit zur Wahl beim FDP-Landesparteitag im November, welcher dann die eigentliche Listenaufstellung zur Landschaftsversammlung vornimmt.

 

Der Bezirksvorsitzende Markus Herbrand ging in seinem Bericht aus der Arbeit im Deutschen Bundestag auch auf die aktuelle politische Situation ein. Diese sei geprägt von großer Hysterie: „Wir sprechen in Berlin auf der einen Seite über eine Renaissance des Sozialismus - Enteignung von Wohnraum und Mietendeckel - und auf der anderen Seite poltert die AfD wegen der Folgen einer immer noch nicht geklärten Migrationsfrage.“ Das Thema der Stunde aber sei der Klimaschutz. Herbrand kritisierte, dass viele Kommunen nun den sog. „Klimanotstand“ ausrufen und verwies darauf, dass Deutschland seine Anstrengungen zum CO-Ausstoß zwar verstärken müsse, hier aber auch schon sehr viel geschehen sei: “Viel wichtiger ist es, andere – wie China oder die USA - davon zu überzeugen, auf diesem Weg mitzumachen, als selber noch besser zu werden.“  In diesem politischen Gesamtumfeld sei es zurzeit schwer für die FDP, als Stimme der Vernunft zwischen Extrempositionen aufzufallen. Er empfahl daher, dass sich die FDP wieder mehr auf ihre Kernkompetenzthemen Wirtschaft, Finanzen, Bildung und Digitalisierung konzentrieren sollte.

 

Herbrand verwies darauf, mit welch starken Persönlichkeiten der Bezirksverband in die Wahl zum LVR gehen wird: „Das ist schon ein starkes Pfund, mit dem wir hier antreten.“